Nora Giljohann
Germanistische Linguistik, Institut für Philologie, Ruhr-Universität Bochum
Titel des Promotionsprojekts: Autorprofilerstellung der Verfasser*innen von Hatespeech
Hatespeech – ein Phänomen, das aktuell in aller Munde ist. Doch was bezeichnet dieser Ausdruck? Der Begriff wird inflationär verwendet und bisher existiert keine eindeutige Definition, wodurch Hatespeech zum Teil alles und nichts mit einschließt. In diesem Projekt wird eine deutliche Definition und somit Abgrenzung von anderen Phänomenen wie zum Beispiel Cybermobbing oder Fake News von großer Bedeutung sein, damit ein fester Rahmen gegeben ist.
Der Hass im Netz nimmt zu, darüber sind sich die Medien einig. Jedoch ist die große Frage, wie dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann. Ein großer Faktor ist mit Sicherheit, dass die Personen, die Hatespeech verfassen, dem Irrglauben verfallen sind, das Internet sei ein rechtsfreier Raum. Zwar sollte bekannt sein, dass dies nicht der Realität entspricht, doch lässt sich nicht abstreiten, dass die Verfolgbarkeit von Hassnachrichten im Netz keine triviale Aufgabe darstellt.
Ziel ist es, Hatespeech mithilfe von künstlicher Intelligenz bestmöglich zu filtern und gleichzeitig Kriterien für die Autorprofilerstellung zu erfassen. In diesem Zusammenhang werden sprachliche Aspekte in den Vordergrund treten, die Rückschlüsse auf das Alter, die Bildung und die Herkunft der Autor*innen zulassen. Außerdem wird der pragmatische Aspekt in Bezug auf indirekte Sprechakte, Ironie und Sarkasmus nicht aus den Augen verloren, da besonders indirekte Sprechakte bei Hatespeech vermehrt angewendet werden. Dabei wird immer auch bedeutend sein, ob es in nächster Zeit eine offizielle Definition von Hatespeech geben wird. Die Herausforderung wird darin bestehen, die Arbeit immer den neuen Begebenheiten anzupassen.
Betreut von: Prof. Karin Pittner, Dr. Kerstin Kucharczik-Kohrt