Ruhr-Uni-Bochum

SecHuman Lunch Break im SoSe 2023

Interdisziplinäres Arbeiten in der IT Sicherheit: Vorträge und Diskussionen aus unterschiedlichen (fachlichen) Perspektiven.

Herzliche Einladung zum SecHuman Lunch Break, (fast) jeden Mittwoch im Sommersemester 2023:

Ort: Geb. MC 1.84 und online über Zoom
Uhrzeit: 12:00 - 13:00 Uhr
 

Mittwoch, 7. Juni 2023

Niklas E. Kastor (TU Dortmund): Rechtsrisiken bei Faktenchecks: Problemfelder und Entwicklungen

Abstract:
Digitale Netzöffentlichkeiten bieten bekanntermaßen zahlreiche Chancen für die freie, individuelle und öffentliche Meinungsbildung und -äußerung. Neben der Vielzahl an Beiträgen und Informationen kann sich jede*r an Debatten beteiligen.  Diesem Mehr an Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten stehen Nachteile wie Hassrede und Desinformation gegenüber. Diese stellen eine erhebliche Gefahr für eine von sachlichen Argumenten geprägte öffentliche Auseinandersetzung dar. Zur Bekämpfung von Desinformation gehen soziale Netzwerke daher proaktiv gegen sie vor, indem sie externe Faktenchecker beauftragen, Beiträge zu überwachen und als falsch zu markieren. Dieser Ansatz ist jedoch rechtlich nicht unumstritten, denn Faktenchecks können die Meinungsfreiheit der Nutzer einschränken. Der Vortrag behandelt daher zunächst die Einordnung von Desinformationen in die Grundrechte, insbesondere in die Meinungsfreiheit. Im Anschluss wird die Bedeutung von sog. Faktenchecks zur Kennzeichnung von Desinformationen in Bezug auf Kommunikation und Grundrechte beleuchtet.

Kurzbiografie:
Niklas E. Kastor hat von Oktober 2015 bis 2020 an der Ruhr-Universität Bochum Rechtswissenschaften studiert. Anschließend begann er seine Promotion über die Zukunft des dualen Rundfunksystems. Hier beschäftigt er sich vor allem mit verfassungsrechtlichen Fragen. Seit 2021 arbeitet er an der Technische Universität Dortmund am Institut für Journalistik. Im Zuge dessen arbeitet er in verschiedenen Forschungsgruppen und hält Seminare im Medienrecht. Seit Mai 2020 ist er außerdem Tutor für IT-Sicherheitsrecht an der isits AG International School of IT Security und leitet für die BG3000 Workshops im Medienrecht für Schüler und Auszubildende.
 

Mittwoch, 24. Mai 2023

Olga Skrebec (RUB): Coaching interdisziplinärer Kompetenzen

Abstract:
Der Vortrag umfasst die Evaluation eines Coachings zur Förderung der interdisziplinären Orientierung und interdisziplinärer Kompetenzen. Für die vorliegende Studie wurde ein Coaching zur Steigerung der Kompetenzen Perspektivenübernahme, Reflexivität, Ambiguitätstoleranz und Analoges Schlussfolgern entwickelt. Das Coaching war ein freiwilliges Angebot im Rahmen der Qualifizierung der DoktorandInnen der NRW Forschungskollegs und umfasste fünf semi-standardisierte einstündige Coachingsitzungen. Insgesamt nahmen N = 20 Personen am Coaching teil.
Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Fähigkeit zum analogen Schlussfolgern durch die Intervention gefördert werden konnte. Zusätzlich wurde ein signifikanter Anstieg der eigenen Zielerreichung für die Promotion festgestellt, sowie ein Anstieg der ergebnisorientierten Problem-  und Selbstreflexion.

Kurzbiografie:
Olga Skrebec war von Oktober 2018 bis März 2022 Mitglied im Forschungskolleg SecHuman. Seit April 2022 ist sie am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie der Ruhr- Universität Bochum beschäftigt. Dort arbeitet sie weiterhin am Abschluss ihrer Doktorarbeit im Bereich Inter- und transdisziplinäre Kompetenzen. Weiterhin beschäftigt sie sich im Projekt KONDITION mit der Frage, wie Kompetenzen in Nicht-Routine-Situationen von Chemikant*innen und Pharmakant*innen durch Auffrischungstrainings gesteigert werden können. In einem interdisziplinären Projekt gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Regelungstechnik und Systemtheorie widmet sie sich außerdem der Frage, wie sich Kopter-Indoor-Flüge auf Arbeitseffizienz und Arbeitskomfort von Produktionsmitarbeiter*innen auswirken.

 

Mittwoch, 3. Mai 2023

Jun.-Prof. Dr. Tatjana Scheffler (RUB): Digital Forensic Linguistics

Abstract:
Texts are increasingly created via digital media, and the vast amounts of digital textual data necessitate new methods for analyzing and processing them. In the Digital Forensic Linguistics group we apply corpus linguistic and computational methods in interdisciplinary research projects, investigating large corpora of authentic social media data. I will present two case studies of digital forensic analyses: (i) We perform authorship attribution of a large dataset of Wikipedia comments to test whether sockpuppet accounts are used to systematically manipulate articles. (ii) I present an ongoing research project aimed at developing artificial intelligence methods for supporting fake news debunking.

Bio:
Tatjana Scheffler uses corpus and computational linguistic methods to study communication in digital media. Her research topics include theoretical analyses of informal digital language and emojis, and applied issues like the detection of hate speech and disinformation. She currently leads five funded research projects in linguistics and natural language processing. Tatjana received her PhD in 2008 from the University of Pennsylvania (USA), before working at the German Research Center for Artificial Intelligence, as well as at the universities of Potsdam and Konstanz. Since 2020, Tatjana Scheffler is Assistant Professor of Digital Forensic Linguistics at Ruhr University Bochum, Germany.